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Mineralwasser

Wir alle brauchen Wasser, aber brauchen wir auch Mineralwasser? Unter Mineralwasser versteht man, streng kontrolliertes Wasser, das aus einer konstanten Quelle kommt. Neben Mineralwasser gibt es auch abgefülltes Wasser (Quellwasser), Tafelwasser und Trinkwasser.

Was genau ist Mineralwasser?

Trinkwasser – ist Wasser, dass aus der Leitung kommt und (in der Schweiz und den meisten europäischen Ländern) ohne gesundheitliche Bedenken konsumiert werden kann. Tafelwasser – ist aufbereitetes Trinkwasser, also entweder mit Kohlensäure versetzt oder zusätzlich gefiltert. Quellwasser – ist Wasser aus einer Quelle, unterliegt aber keinen ganz so strengen Vorgaben wie Mineralwasser. Zum Beispiel handelt es sich beim Wasser «lokal» (Zürich), «Voss» (Norwegen), Fiji (Fiji) lediglich um Quellwasser. Mineralwasser – ist Wasser mit einer konstanten Mineralisierung aus einer oder mehreren kontrollierten Quellen. Bei Mineralwasser darf nichts entfernt oder hinzugefügt werden (Geschmack, Mineralien, etc.) Ausnahme ist die Entnahme von Eisen und die Zugabe von Kohlensäure.

In der Schweiz kannst du jedes Wasser trinken. Unsere Filteranlagen sind darauf ausgelegt, dass Wasser aus Leitungen trinkbar ist. Natürlich können die Filter nicht alles reinigen. So kann es in Trinkwasser Rückstände von Düngemittel, Medikamenten oder Mikroplastik haben. Hier gibt es aber gesetzliche Vorgaben, die auch regelmässig geprüft werden. Schweizer Trinkwasser kann man also unbedenklich konsumieren. Wenn du mal in den Ferien bist, solltest du dich vorgängig informieren, ob das Leitungswasser im Land bedenkenlos konsumiert werden kann. In Europa ist das praktisch in jedem Land der Fall. Es schmeckt vielleicht etwas anders, aber das ist unbedenklich. Wieso also Mineralwasser?

Wenn wir das Wasser aus der Leitung problemlos trinken können, wieso dann also extra abgefülltes Wasser kaufen? Ganz ehrlich, keine Ahnung=) Sich diese Frage zu stellen, deutet bereits darauf hin, dass es sich um ein Luxusproblem handelt. Da es ja Länder gibt, in denen das Leitungswasser nicht getrunken werden sollte.

In meiner Ausbildung zur Wasser-Sommelière wurde oft darauf hingewiesen, dass die  Mineralisierung im Wasser als Ernährungsergänzung gesehen werden kann. Weder in der Ausbildung noch bei meinen Nachforschungen konnte ich eine Studie finden, die mir diese Aussage eindeutig bestätigen konnte. Deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein.

Es gibt aber Personen, die Leitungswasser schlicht und einfach nicht mögen. Jedes Mineralwasser und auch einige Quellwässer haben ihre eigene Mineralisierung, welche natürlich einen Einfluss auf den Geschmack hat. Wer also sehr sensibel ist, schmeckt den Unterschied und kann Mineralwasser tatsächlich nicht mögen. Ich zum Beispiel mag stark mineralisierte Wässer, wie Eptinger oder Passugger nicht besonders. Alle anderen Schweizer Wässer sind betreffend der Mineralisierung sehr ähnlich und gleichen auch unserem Trinkwasser. (sagt das nicht meinen Ausbildner:innen).

Wieso du also Mineralwasser trinken willst, obliegt dir. Aus gesundheitlichen und geschmacklichen Aspekten gibt es allerdings keine wirkliche Begründung.

Wasser als Luxusprodukt

Wasser ist das gesündeste wenn es um Getränke geht. Es hydriert, enthält keinen Zucker und wir benötigen relativ viel davon um zu überleben. Ist etwas notwendig, lässt sich daraus gutes Geld machen. Und wenn ein Produkt wirtschafltich lukrativ wird, gibt es meist auch eine Luxusversion. So auch beim Wasser.

Das teuerste Wasser der Welt kostet 55’000.00 CHF pro Flasche. Was aber hauptsächlich an der vergoldeten Flasche liegt. Danach kommt lange nichts mehr, bis wir zu den Wässern um die 1000.00 CHF kommen und dann zu den günstigeren in der Luxussektion von 250.00 CHF abwärts. Oftmals sind die Wässer nur so teuer, weil die Flasche ein besonderes Design hat. Andere Gründe sind die geringe Abfüllmenge, zum Beispiel bei kleinen Quellen oder spezielle Wassergewinnung (wie Regenwasser). Teures Wasser wird einfach gut vermarktet und so sind Personen bereit mehr dafür zu bezahlen. Wenn wir jetzt aber den übertriebenen Luxusbereich verlassen, dann gibt es auch in der Schweiz günstigere und teurere Wässer. Wenn wir in ein Restaurant gehen, dann erwarten wir einen gewissen Standard, dort kommen Mineralwässer oft zum Einsatz. Natürlich kannst du dich jetzt fragen, ob es sinnvoll ist oder nicht.

Ist Mineralwasser nachhaltig?

Wie einfach wäre das Leben, könnten wir die Fragen einfach mit Ja oder Nein beantworten. Wie schon erwähnt, wir brauchen Wasser um zu überleben, Wasser an sich ist also schon mal sehr nachhaltig. Ausser wir öffnen das ganze so weit, dass es zu viele Menschen gibt und mit weniger Wasser gäbe es weniger Menschen. Allerdings gäbe es weniger Lebewesen im allgemeinen und ziemlich sicher würden die Reichen überleben und die ärmere Bevölkerung müsste unter Wasserknappheit leiden. Deshalb bleiben wir dabei, Wasser ist nachhaltig. Ich möchte niemandem eine Entscheidung aufzwingen. Aber hier die Fakten, danach darfst du dir selbst ein Bild machen, ob du Mineralwasser kaufen möchtest oder nicht=)

Fangen wir mal mit Wasser von Übersee an. Fijiwasser ist bestimmt nicht nachhaltig. Die Quelle des Fijiwassers ist die einzige Süsswasserquelle der Insel. Mit jeder Fijiflasche nehmen wir also einen Teil des Wasservorrates von der Insel und niemand kann vorhersagen, was dies für Folgen haben wird. Auch die Transportwege sind jenseits von sinnvoll. Wieso Wasser von Fiji in die Schweiz geflogen werden muss, werde ich nie verstehen. Als kleiner Tipp: Elmer kommt aus der Schweiz und ist geschmacklich sehr nah am Fijiwasser. Wasser hat ein ziemliches Gewicht, es ist also nicht ganz ohne dieses quer über den ganzen Globus zu fliegen oder von mir aus auch zu verschiffen. Dieser Teil fährt in der CO2-Bilanz sicherlich am meisten ein. Aber auch die Verpackung, Fijiwasser besteht aus PET. Was zwar recycelt werden kann, aber halt bei jedem Zyklus an Qualität verliert und Energie verbraucht. Ich denke dieses Erklärung spricht für sich selbst.

Nun zu unseren nationalen Wässern. Hier fällt schon mal ein Flug oder Schiff weg. Es macht also sicherlich bereits mehr Sinn, sich auf ein Wasser vom eigenen Land zu fokussieren. Eigentlich jede Schweizer Quelle bietet ihre Wässer in Einweg-PET oder Mehrweg-Glasflaschen an. Hier sind wir wieder einmal bei der Frage welche Verpackung mehr Sinn macht. Beim Fijiwasser macht ein Mehrwegsystem oder Glas ganz bestimmt keinen Sinn. National sieht das etwas anders auch. Meiner Meinung nach ist Mehrweg immer besser als Einweg. Egal ob PET oder Glas. (Zu beachten: Es gibt etliche Studien in verschiedene Richtungen. Es kommt immer auf den Vergleich und die Auslegung an. Bei den meisten schneidet aber Mehrweg besser ab.) Wenn du also nicht auf Mineralwasser verzichten möchtest, wählst du am besten ein lokales Wasser in einer Mehrwegflasche. Oft kann man diese bei einem Getränkehändler in der Nähe beziehen.

Trinkwasser aus der Leitung wirst du aber auch mit Mehrwegflasche und möglichst lokaler Quelle nicht toppen können.

Hoffentlich konnte ich dir mit diesem Beitrag unser gutes Schweizer Leitungswasser etwas näher bringen=) Falls du doch lieber Mineralwasser trinken möchtest, weisst du nun, auf was du achten kannst.

Wichtig ist hier noch, es gibt kein gutes oder schlechtes Wasser – ausser vielleicht das Wasser vom Brunnen unter der Kuhweide;) Und Wasser ist sicherlich nachhaltiger als jedes andere Getränk, dass ja so oder so Wasser benötigt und teilweise auch die hinzugefügten Rohmaterialien ebenfalls noch Wasser benötigen.

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

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