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Fossile Energien

Um die Reihe der verschiedenen Energieformen (Atomkraft und erneuerbare Energien) zu beenden, müssen wir auch die fossilen Energien besprechen. Denn trotz der Energiewende, machen Sie weltweit den grössten Teil aus. – Sorry, dieser Artikel hat etwas gedauert, war aber für mich einer der schwierigsten zum Schreiben=)

Was sind fossile Energien?

Zu den fossilen Energieträgern gehören Öl und Kohle. Alle Energieträger sind Gemische von Kohlenwasserstoffen, die sich während Millionen von Jahren durch geologische Umwandlungsprozesse aus abgestorbenem, organischem Material gebildet haben. Da die Umwandlungsprozesse Millionen von Jahren andauern, zählen sie zu den nicht erneuerbaren Energien. – Der Bestand kann sich während unserer Lebzeiten nicht erholen.

Erdöl

Erdöl wird nicht nur als Energiequelle genutzt. Es befindet sich auch in Kunststoffen, Farben, Medikamenten und Kosmetika. Tragischerweise ist zum Stand heute eine Welt ohne Erdöl kaum möglich. Das Problem mit Erdöl ist, seine Herkunft. Deshalb eine möglichst kurze Zusammenfassung wie Erdöl entsteht. In den Tiefen der Meere und Seen landen abgestorbenes Plankton und pflanzliche Überreste. Auf dem Grund des Meeres kann das Plankton nicht verwesen. So vermischen sich Sedimente (z.B. Sand und Ton) in die Planktonschicht. Durch weitere Überlagerung mit Sedimenten verfestigt sich das Muttergestein und wandert in die Tiefe. Durch Druck und Hitze entsteht dann nach sehr langer Zeit (10’000 bis einige Millionen Jahre) Erdöl. (Sehr vereinfacht erklärt) Der hohe Druck quetscht das Öl aus dem Muttergestein heraus. So gelangt es in die nächste, poröse Gesteinsschicht. Da Öl leichter als Wasser ist, wandert es durch poröses Gestein nach oben, bis es nicht mehr weiter steigen kann, weil das Gestein (zum Beispiel Salz) dichter wird. So entstehen Erdöllagerstätte. Diese sind weniger mit Seen zu vergleichen als viel mehr mit einem vollgesogenen Schwamm. Der Schwamm ist in diesem Fall das poröse Gestein. Es gibt Erdöl, dass es bis an die Oberfläche gelangt. Kommt Erdöl an die Oberfläche, verdunsten die leichten Bestandteile und übrig bleibt eine zähe Flüssigkeit, Asphalt genannt. Diese Asphaltseen können riesig sein. Einer der bekanntesten ist der Pitch Lake auf der Karibikinsel Trinidad. Normalerweise muss aber nach Öl gebohrt werden.

Phasen der Ölgewinnung

In der ersten Phase wird das Öl durch den natürlichen Druck an die Oberfläche gefördert. Dann werden Wasser oder Gas in das Reservoir injiziert und damit zusätzlich Öl nach oben befördert. In der dritten und letzten Phase Werden komplexere Substanzen wie Dampf, Chemikalien oder CO2 eingespritzt. Öl kann an Land oder Off-Shore (auf dem Wasser) gewonnen werden. Wobei die Off-Shore-Gewinnung mit mehr Aufwand und Risiko verbunden ist. Beispiel Deepwater Horizon. Das Problem mit dem Erdöl lässt sich in zwei Kategorien aufteilen. Beim Verbrauch und beim Abbau. Beim Verbrauch wird Erdöl verbrannt und dabei wird CO2 freigesetzt. Den Erdöl ist ein Speicher von CO2. Aber auch bei der Bohrung entstehen bereits Umweltschäden. Es werden Wälder gerodet um Erdöl zu befördern. Durch Pipeline-Schäden oder Unfälle gelangt immer wieder Öl in die Umwelt. Das dies schädlich ist, ist wohl klar. Gasfackeln wirken sich extrem auf den Klimawandel aus. Erdölbegleitgase, die beim Fördern des Erdöls entstehen können nicht verwendet werden. Es besteht hauptsächlich aus gas- und dampfförmigen Kohlenwasserstoffen wie zum Beispiel Methan. Diese Gase werden angezündet und es entstehen die Gasfackeln. Das wird immer mehr vermieden, unter anderem, weil es an bestimmten Orten gesetzlich verboten ist.

Erdgas

Die Entstehung von Erdgas ist fast dieselbe wie bei Erdöl. Erdgas braucht höhere Temperaturen für die Entstehung. Auch die Beschaffung ist sehr ähnlich wie beim Erdöl. Da Gas leichter ist als Öl, befindet sich Gas meistens etwas weiter oben als das Öl. Erdgas wird von Privathaushalten vor allem zum Kochen und Heizen verwendet. Die Industrie und Kraftwerke verwenden Erdgas zur Stromerzeugung. Ansonsten ist Erdgas ziemlich parallel mit Erdöl zu vergleichen.

Ölsande

Ölsand sind Sandpartikel (Sandiges Sedimentgestein), die von Erdöl imprägniert wurden. Wie beim Thema Erdöl beschrieben, steigt Öl in die Höhe. Wenn das Öl dann auf die Sandsteinschicht und so auf die Sandpartikel trifft. Imprägniert er diese und es entsteht Ölsand. Für eine detailliertere Erklärung empfehle ich dir dieses einfache Video: Entstehung von Ölsand – YouTube Ölsand wird unter anderem grossflächig in Kanada abgebaut. Dort befinden sich die zweitgrössten Ölreserven der Welt. Aber eben in Form von Sand. Um an den Ölsand zu kommen werden Wälder abgeholzt. Teilweise Flächen so gross wie England. Abfallprodukte werden in sogenannten Giftseen geleitet, die so sehr stinken, dass sie sogar Vögeln das Leben kosten können. Für ein Liter Öl werden 3-5 Liter Wasser verschmutzt und dieses «Wasser» landet dann in den Giftseen. Am Tag sind das ungefähr 12 Millionen (12’000’000) Liter pro Tag. Die Giftseen sind nur durch schmale Dämme vom Fluss Athabasca getrennt. Im See sind bereits jetzt Giftstoffe nachgewiesen und nahegelegene Dorfbewohner leiden viel mehr an Krebs und weiteren Krankheiten. Fische weisen oftmals Genmutationen auf und sind nicht mehr essbar. Um das Öl auszuwaschen, benötigt man 50% mehr Energie als bei der konventionellen Erdölgewinnung. Dieses Vorgehen macht Kanada zum 7. Grössten CO2 Verschmutzer der Welt und es wurden erst 10% des Erdöls erschlossen.

Ölschiefer

Auch bei Ölschiefer ist die Entstehung ähnlich wie beim Ölsand. Nur ist das Grundgestein ein anderes. Beim Abbau und der Gewinnung verhält es sich ähnlich wie beim Ölsand, weshalb ich darauf nicht weiter eingehen werde. Hier findest du dazu ausführliche Informationen: Ölschiefer (chemie.de)

Kohle

Kohle entsteht, wenn organisches Material, wie Pflanzen und Tiere unter Felsen begraben werden. Diese organische Substanz verwandelt sich im Laufe der Zeit in schwarzes Gestein und drückt durch das Gewicht des Gesteins nach oben. Bei Kohle unterscheidet man zwischen Braun- und Steinkohle. Steinkohle wird unter der Erde abgebaut. Hier unterscheidet man zwischen dem Tagebau und dem Untertagbau. Beim Tagebau werden mit riesigen Maschinen die über der Kohle liegenden Gesteine entfernt. So kann die Kohle einfach entnommen werden und der vorher abgebaute Boden wird wieder zurück geschüttet. So kann das Land wieder genutzt werden. Untertagbau wird dann angewendet, wenn die Kohle tiefer als 200 Meter liegt. Es ist die häufigere Methode und auch die kostenintensivere. Um an die Kohle zu kommen, werden Schächte gegraben und es wird auch Sprengstoff verwendet. Braunkohle wird auf grossen Flächen auf der Oberfläche abgebaut. Sobald die Kohle im Kohlekraftwerk ankommt, wird sie zu Staub zerkleinert und dann verbrannt. Durch die Wärme entsteht Wasserdampf, der eine Turbine antreibt. Die Turbine ist mit einem Generator verbunden, der dann Elektrizität erzeugt. Das grosse Problem mit der Kohlenenergie sind die vielen Schadstoffe. Diese landen in der Luft oder im Abwasser. Neben CO2 gelangen auch Blei, Quecksilber, Arsen, Stickoxid, Schwefeloxid und Feinstaub in die Umwelt. Neben den gesundheitlichen Folgen leidet auch die Natur. Der Bau von Bergwerken (Steinkohle) hat an vielen Orten den Boden gesenkt. So kommt es vermehrt zu Überschwemmungen. Beim Abbau von Braunkohle wiederum sinkt der Grundwasserspiegel. Das kann Feuchtgebiete austrocknen oder trockene Gebiete noch trockener machen.

Das Problem mit fossilen Energien?

Wie bereits erwähnt handelt es sich um eine endliche Ressource. Der Abbau ist sehr Energie- und Ressourcenintensiv. Die Prognose für die Reichweite der einzelnen fossilen Energien variieren stark. Diese hängen von verschiedenen Annahmen ab, wie Nachfrage und Angebot. Erdöl was schon oft Grund für Kriege und momentan finanziert es einen Krieg ganz bei uns in der Nähe. Es spricht nichts dagegen, Erdöl zu verwenden. In geringem Masse und für Dinge, bei denen es keine Alternativen gibt. Momentan steht aber unsere ganze Gesellschaft auf einem Produkt, dass zum einen endlich sein wird und zum anderen unsere Natur in einem rasanten Tempo ausbeutet und kaputt macht.

Fazit

Durch die momentane Kriegssituation steigt die Nachfrage nach erneuerbaren Energien zusätzlich an. Da uns diese weniger abhängig von ausländischen Versorgungen machen. Viele Fachleute gehen davon aus, dass die Nachfrage nach fossilen Energien stark sinken wird. Denn die erneuerbaren Energien nehmen stetig zu. Auch du und ich als Privatpersonen können uns für erneuerbare Energien einsetzen. Du kannst deinen privat genutzten Strom auf erneuerbare Energien umstellen. Du kannst auch deinem Arbeitgeber ansprechen und vielleicht so in einem grösseren Rahmen etwas bewirken. Auch bei Mietwohnungen kannst du nachfragen, ob auf erneuerbare Energien umgestiegen werden soll. Viele Vermieter:innen werden wahrscheinlich nicht beim ersten Mal ansprechen sofort Geld in die Hand nehmen. Aber umso mehr die Anfragen steigen umso höher wird der Druck etwas zu ändern. Du kannst aber als Mieter:in auch selbstständig bei deinem Stromanbieter auf erneuerbare Energien umsteigen. Dann bezahlst du etwas mehr, aber du investierst in nachhaltige Energien. Auch wenn deine Energiequelle noch nicht umgestellt wurde, kannst du so einen Einfluss nehmen. Es besteht auch die Möglichkeit ein Solarpanel für den Balkon anzuschaffen. Das ist aber mit etwas Aufwand verbunden und zum Beispiel bei unserer Wohnung nicht umsetzbar. (der Balkon hat zu wenig Sonne, das würde sich nicht lohnen) Ansonsten ist natürlich Energie sparen auch ein super Tipp;)

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

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