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Schokoladen-Label

So viele gute Schokoladen Label gibt es leider nicht. Aber wie im letzten Beitrag geschrieben, ist Schokolade leider auch ein Produkt, dass unter sehr schlechten Bedingungen hergestellt wird. Damit du in Zukunft bessere Schokolade kaufen kannst, habe ich hier die gängigsten Label aufgezeigt. Wenn du mehr über Bio-Label erfahren möchtest, findest du mehr in diesem Beitrag.

Fairtrade Label

Das klassische Fairtrade-Label bedeutet, dass fast alle Zutaten in der Schokoladentafel fair gehandelt sind. Das Fairtrade Cocoa Label bedeutet, dass nur der Kakao fair gehandelt sein muss. Die Schokolade ist oft etwas teurer und meist kombiniert mit einem Bio-Label.

Das Fairtrade-Label steht für bessere soziale Bedingungen. Verbietet ausbeuterische Kinderarbeit und den Einsatz einiger Chemikalien. Es unterstützt eine nachhaltige Produktion. Das Label sichert Mindestpreise zu und zahlt Prämien zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten. Für ein Fairtrade-Label müssen mindestens 20 Prozent des Endproduktes zertifiziert sein.

GEPA oder GEPA fair +

In der Schweiz eher selten. Das GEPA-Label wird vor allem in Deutschland verwendet. Es ist ein gutes Label, dass sogar noch striktere Anweisungen hat als Fairtrade. Leider ist es in der Schweiz kaum anzutreffen. Das Endprodukt ist etwas teurer, aber nicht übertrieben. Kinderarbeit ist strickt verboten. Es setzt strenge Sozialstandards vor und GEPA arbeitet direkt und langfristig mit verschiedenen, demokratisch organisierten Kleinbauerngenossenschaften zusammen und fördern diese. Sie versuchen über andere Handels-Richtlinien hinaus zu gehen. Bereits jetzt enthalten 70% der Produkte (auch die Schokolade) über 75% fair gehandelte Zutaten. Das Ziel ist es auf 100% zu kommen.

UTZ Label

Bei UTZ handelt es sich um ein sehr schwaches Label, dass nur minimale Nachhaltigkeitskriterien hat. Es geht mehr um ökonomische Effizienz als um die Umwelt. UTZ musste eingestehen, dass vier ihrer wichtigsten unabhängigen Überprüfer getrickst haben und sie daraufhin Zertifizierungen entziehen mussten. Dieses Beispiel zeigt auf, dass die Kontrollen nicht ausreichen. Trotzdem ist es wohl das bekannteste Label und knapp 65% der zertifizierten Schokoladen trägt dieses Label. UTZ gehört neu zu Rainforest Alliance und läuft unter dem neuen Label weiter.

Rainforest Alliance (UTZ)

Vor dem Zusammenschluss mit UTZ fand man dieses Label eher selten auf der Schokolade. Sie haben aber vor allem ökonomische Nachhaltigkeit im Auge und wie beim früheren UTZ-Label liegt das Augenmerk nicht auf der Umwelt. Das Ziel von UTZ (neu Rainforest Alliance) ist vor allem die Rückverfolgbarkeit von Sozial- und Umweltbedingungen. Ein etwas massvollerer Umgang mit Düngemittel und Pestiziden – Das Label erreicht aber nicht den EU Bio-Standard. Rainforest Alliance setzt Unterkünfte und medizinische Versorgung für Plantagearbeiter vor. Kinderarbeit wird vermieden – was auch immer vermeiden heisst… Das Rainforest Alliance Certificate kennt man unter anderem auch von grossen Unternehmen. Wie McDonalds oder Coca Cola. Auch Discounter werben oft damit. Rainforest Alliance hat fast 100 weiche und 15 harte Kriterien die die Kakaoproduktion umweltschonender und wirtschaftlicher machen sollen. Statt verbotener Pestizide sollten nur erlaubte eingesetzt werden – naja die anderen sind ja auch verboten… Das Label ist sicherlich besser als keines, aber es ist mehr Schein als Sein.

Der Mengenausgleich

Wenn man über Zertifizierungen liesst, kommt oft der Begriff Mengenausgleich vor. Ich konnte mir auch nichts gross darunter vorstellen. Und habe lange recherchiert und weiss nun, was es ist und ich bin etwas schockiert. Der Mengenausgleich funktioniert folgender massen: Der Hersteller kauft zertifizierten Kakao, die reicht zum Beispiel für 100 Tafeln Schokolade. Der Hersteller darf diese Schokolade aber auch in 1000 Tafeln verarbeiten. Wenn man das jetzt rein rechnerisch auswertet, kommt die Schokolade von 900 dieser 1000 Tafeln aus unfairem und nicht zertifiziertem Handel. Der Hersteller darf also nur 100 dieser Tafeln mit dem Zertifikat versehen. Es handelt sich also um keinen Betrug. Aber wir Endkonsumenten haben keine Möglichkeit, herauszufinden, wie viel zertifizierter Kakao effektiv in der zertifizierten Tafel steckt. Die Organisationen argumentieren, dass nur durch den Mengenausgleich eine Flexibilität für den fairen Handel im grossen Massstab möglich sei. Und sich die Zertifizierung nur so lohnt.

Fazit

Wie immer gilt, ein Label ist besser als keines. Aber wenn du die Möglichkeit hast, dann achte darauf, was auf der Schokolade steht. Und du kannst auch darauf achten, dass die Schokolade zum Beispiel nicht nur das Fairtrade-Label hat sondern auch noch Biozertifiziert ist. Hier findest du die gängigsten Bio-Label der Schweiz. Hier einige Schweizer Schokoladen, die fair Produziert wurden: SCHÖKI – Wir lieben faire 🍫 (schoeki.ch) Bio Schokolade Online Kaufen | Gebana.com claro fair trade AG (Fairafric ist keine Schweizer Schokolade, aber ich finde das Prinzip ziemlich genial) Schokoladenspezialitäten und Angebotsvielfalt (swisschocolate.ch) Die Unverpacktläden haben oft auch Bio-Schokoladen mit Fairtrade-Siegel auf einem hohen Niveau. Und natürlich gibt es auch noch andere Schokoladen. Falls du eine kennst, lass es mich wissen=)

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

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