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Ist dein Haustier nachhaltig?

Nachhaltigkeit lässt sich irgendwie nicht so gut mit einem Haustier kombinieren. Und das Thema hat mich nicht mehr losgelassen.

Wir haben zwei Katzen und auch wenn wir alles versuchen um diese so nachhaltig wie möglich zu halten, kommen wir in gewissen Punkten an unsere Grenzen.

Deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen teilen und dir ein paar Fakten an den Kopf werfen.

Vorab, ein Haustier und egal welches, ist nicht nachhaltig. Allerding gibt es Tipps, die du umsetzen kannst, um dein Haustier nachhaltiger zu halten. Da wir Katzen haben und es das meist verbreitetste Haustier der Schweiz ist (1.6 Millionen). Gehe ich vor allem auf Katzen ein. Wenn du aber Fakten zu anderen Haustieren haben möchtest, kann ich dir diese Studie sehr empfehlen: www.esu-services.ch

Fazit, umso kleiner das Haustier umso kleiner der Fussabdruck.

Haustier, Nutztier und Wildtier

Wir unterscheiden zwischen Haustier, Nutztier und Wildtier.

Das Wildtier lebt in der Natur und wurde nicht durch Züchtung vom Menschen beeinflusst.

Das Haustier und das Nutztier wurden und werden immer noch vom Menschen so gezüchtet, dass sie unseren Bedürfnissen entsprechen. Es ist ein ganz eigenes Thema, ob uns das zusteht – dazu vielleicht ein anderes Mal. Laut Definition wird ein Haustier im Haus gehalten und gilt als Familienmitglied. Es wird teilweise auch als Hobby bezeichnet.

Ein Nutztier hat für den Besitzer und die Gesellschaft einen Nutzen. Mit dem Beispiel einer Kuh ist der Nutzen Milch und Fleisch.

Der Fussabdruck von deinem Haustier

Eine Katze produziert pro Jahr 390kg CO2 . Im Vergleich zu einem Menschen (100%) produziert eine Katze 3% CO2 -Emission pro Jahr. Diese Berechnung ist ziemlich ausführlich und genau. Es wird von einer 4.2 kg schweren Katze ausgegangen, die durchschnittlich 15 Jahre alt wird. Das sind die Durchschnittsdaten von Katzen in der Schweiz. In der Berechnung Mit eingerechnet sind Futter (55%), Tierarztbesuche, Katzenstreu (mineralisches), es wird die Entsorgung und die Reinigung der Katzentoilette beachtet und sogar der Wärme-/bzw. Energieverlust durch eine Katzenklappe. Auch dass die Katze Vögel und Kleintiere jagt, wurde einberechnet. Wobei hier erwähnt wird, dass dies sehr schwierig abzuschätzen ist, da die Zahlen sehr ungenau sind. Aber klar ist, eine Katze kann für die Biodiversität sehr schädlich sein. Auch wenn ich gesagt habe es geht vor allem um Katzen, als Vergleich doch noch die Hunde CO2 -Bilanz. Ein Hund mit ungefähr 29 kg Gewicht verbraucht 950kg CO2 pro Jahr.

Futter

Da das Futter einen Grossteil der CO2-Bilanz ausmacht, macht es auch Sinn da anzusetzen. Der Fleischanteil in Hunde- und Katzenfutter wird zum Grossteil aus Schlachtabfällen gewonnen. Das ist schonmal gut, so werden die Reste verwertet. Denn eine Katze oder ein Hund braucht im besten Willen keine Filetstücke. Aber am Ausstoss von CO2 und Methan bei der Tieraufzucht haben auch die Schlachtabfälle ihren Anteil. Eine Katze braucht nun mal Fleisch. Deshalb ist das unumgänglich. Bei Hunden besteht die Möglichkeit der veganen Ernährung, allerdings muss hier unbedingt eine Fachperson beigezogen werden.

Der Transport des Futters

Wenn das Futter aus der Nähe kommt, lässt sich der Transportweg kurzhalten. Anstelle von Futter aus der USA, kaufe Futter aus Europa, am besten von der Schweiz, da das aber sehr schwer sein kann, bieten sich auch Nachbarländer an.

Verpackung

Bis jetzt habe ich noch nirgendwo Katzenfutter unverpackt gefunden. Bei Hunden besteht die Möglichkeit Leckerli unverpackt zu kaufen. Man kann aber darauf achten, dass die Verpackung zumindest teilweise aus Papier besteht. Leider ist eine plastikfreie Variante aufgrund des hohen Fettanteils im Futter nicht möglich. Wir benutzen sehr wenig Nassfutter, haben aber eine Variante in Glas gefunden, dass wir dann einfach weiterverwenden.

Futtervarianten

Um Katzen oder auch Hunde zu füttern, gibt es drei Varianten. Trockenfutter, Nassfutter und BARF (es würde den Rahmen sprengen, zu erklären, was BARF ist). Trockenfutter hat die beste CO2-Bilanz, dann Nassfutter und zuletzt BARF. Wir füttern unsere Katzen nur mit Trockenfutter und geben ihnen ab und zu Nassfutter (1-2 x im Monat) und laut unserer Tierärztin sind sie gesund. Diese Entscheidung ist aber jedem Halter selbst überlassen.

Weder eine Katze noch ein Hund brauchen Rindfleisch. Huhn reicht total aus. Du kannst also den Fussabdruck deines Haustieres sehr stark verringern, wenn du Fleisch kaufst, dass weniger belastend ist. Da bietet sich Geflügel am besten an.

Zubehör

Ein Haustier braucht Pflege. Ein Kratzbaum, eine Katzentoilette, Spielzeug, Katzenklappe und Schlafgelegenheiten. Hier kannst du darauf achten, dass du die Produkte Secondhand kaufst oder aus nachhaltiger Produktion. Wenn du Katzensand kaufst, achte darauf, dass er aus Naturfasern wie Holz besteht. Wenn du doch mineralisches Katzenstreu kaufen möchtest, dann schau, dass das Bentonit aus Europa kommt. Spielzeug für alle Tiere kann man einfach selbst herstellen. Wenn dein Tier aber nach draussen geht, brauchst du je nach dem gar kein Spielzeug. Unsere Katzen spielen mit alten Schnürsenkeln und Tannenzapfen. Und bringen sowieso immer wieder Federn, Steine oder Holzstücke von draussen mit nach Hause. Achte bei der Installation der Katzenklappe darauf, dass sie gut isoliert ist. Wenn deine Katze nach draussen geht, wird sie wahrscheinlich auch draussen ihr Geschäft verrichten. Den Kot von Katzen und Hunden enthalten verschiedene Stoffe, die für Pflanzen und Kleinstlebewesen im Boden schädlich sind. Wenn also das Haustier kotet, dann ist es immer besser diesen einzusammeln. Das verursacht zwar Plastik, ist aber besser als den Kot liegen zu lassen. Es gibt aus Papier- und Kartonalternativen. Auch bei Katzen kann man den Kot einsammeln. Denn oft suchen Sie sich eine Stelle als «Katzenklo» aus, die man dann auch draussen regelmässig säubern kann.

Das kannst du tun um dein Haustier nachhaltiger zu halten:

Wenn du nicht auf ein Haustier verzichten willst, dann kannst du dir vor der Anschaffung bereits Gedanken machen. Zum Beispiel holst du dir ein Tier aus dem Tierheim. Es gibt so viele Tiere, die ein Zuhause suchen, da muss man nicht noch irgendwelche Tierzuchten unterstützen, die dem Tier sowieso selten guttun.

Hier findest du noch einmal alle Tipps aus dem Artikel zusammengefasst: – Lokales Futter in Grosspackungen kaufen (optimal in Bioqualität) – Auf Nassfutter verzichten oder die Menge verringern – Die Katzenklappe gut isolieren – Spielzeug selbst machen (oder plastikfrei einkaufen) – Kot einsammeln – Biologisch abbaubares Katzenstreu – Secondhand kaufen – Weniger ist mehr, ein Haustier braucht weniger als uns verkauft wird                                 Logischerweise Futter                                 Wassernapf                                 Transportkiste                                 Katzenklo                                 Optional: Spielzeug (selbstgebastelt?) und Kratzbaum, für Wohnungskatzen ist beides notwendig. Wenn deine Katze aber raus kann, dann brauchst du das nicht unbedingt.

Willst du wissen, wie du den anfallenden Abfall korrekt recycelts, schaue hier.

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

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