Beitragsbild

Fast Toys

Um die Fast-Reihe zu beenden kommen wir nun zu Fast Toys. Fast Toys sind Spielzeuge, die als Massenware hergestellt werden. Sie sind günstig und meist von schlechter Qualität. Das Thema wird noch sehr wenig diskutiert und deshalb sind die Informationsquellen auch kaum vorhanden.

Um in das Thema einzusteigen. Ein Kind unter 3 Jahren besitzt im Durchschnitt 90 Spielzeuge. Wir kaufen Spielzeug oft auf ein Drängeln hin und nach wenigen Minuten bis Tagen, landet es in einer Kiste. Zu den Spielzeugen gehören noch keine Zugaben bei Produkten wie Kellog’s, HappyMeal oder Chips.

Merkmale von Fast Toys: – sie sind sehr günstig in der Anschaffung – gehen schnell kaputt – oftmals handelt es sich um Lizenzspielzeug

Das Problem mit Fast Toys

Wir kaufen Spielzeug oft ohne bedacht, weil es günstig zu haben ist. Da das Spielzeug in der Herstellung sehr billig ist, ist es auch nicht für die Dauer gemacht. Es geht also schnell kaputt. Fast Toys sind meist aus Plastik und da die Recyclingquote von Plastik noch sehr tief ist, landet es oft in der Verbrennung oder noch schlimmer in der Natur und es entsteht das bekannte Mikroplastik.

kleine Zwischenstory: 1997 ist ein Container mit fabrikneuen Legoteilen ins Meer gekippt. Noch heute findet man diese Legoteile praktisch unverändert am Strand.

So ein Legoteil kann bis zu 1300 Jahre im Meer herumtreiben bis es sich anfängt zu zerkleinern.

Herstellung von Fast Toys

Bei Spielzeug sind die Herstellungsbedingungen noch nicht so bekannt wie zum Beispiel in der Modebranche. Auch die Recyclingquote ist bei Spielzeug noch nicht so erforscht und auch nicht wirklich hoch. Auch wenn es heute landesweite Richtlinien zu Inhaltsstoffen wie Blei gibt, kann es sein, dass Spielzeug aus Übersee trotzdem belastet ist. Deshalb werden Lieferungen regelmässig geprüft, allerdings gibt es heute eine solche Masse an Spielzeug, dass es nicht möglich ist, alles zu prüfen. Auffällig ist aber, dass viele der Spielzeuge trotz verschiedener Gesetze regelmässig Grenzwerte überschreiten. Das ist vor allem problematisch, da 80% des verkauften Spielzeuges in China hergestellt wird. In der Spielzeugbranche haben sich noch keine Labels etabliert. Und auch wenn ein Spielzeug zum Beispiel von deutschen produziert wird, können Einzelteile oder teilweise auch das ganze Produkt aus China kommen. Zwar gibt es keine genauen Zahlen betreffend den Spielzeugfabriken in China. Allerdings weiss man, dass die Arbeitsbedingungen besonders schlecht sind. Die Mitarbeitenden erhalten zu wenig Lohn, Kinderarbeit ist an der Tagesordnung und es werden gefährliche Arbeiten ohne Schutzkleidung ausgeführt. Wie so oft, werden Verbesserungen angedeutet und versprochen, geändert hat sich bis heute aber leider noch nichts.

Die Hersteller argumentieren gegen nachhaltiges Spielzeug, indem sie die Verantwortung dem Kunden abschieben. Da dieser nicht bereit sei, mehr für ein Spielzeug zu bezahlen und lieber zum günstigen greift. Auch seien zum Beispiel Plüschtiere aus Naturmaterialien nicht so beliebt, da sich das Plüsch aus Polyester kuschliger anfüllt und die Erwartungen besser deckt.

Das Problem mit der Werbung

Die Werbung von Spielzeug richtet sich offensichtlich an Kinder. Kinder möchten Spielspass, der in der Werbung suggeriert wird, in der Wirklichkeit aber oft als Enttäuschung endet. Besonders beliebt bei Kindern ist Lizenzspielzeug. Das sind Produkte, die zum Beispiel mit Charakteren aus Disneyfilmen bedruckt werden. Oftmals sind die Spielzeuge durch diese Lizenzgebühren teurer, was aber absolut nichts über die Nachhaltigkeit des Produktes aussagt. Ohne hier zu pädagogisch zu werden, obliegt es den Erziehungsberechtigten, sich das Produkt genauer anzusehen und zu schauen, wie es produziert wurde oder ob es sogar schädliche Stoffe enthalten könnte.

Nachhaltiges Spielzeug

In Deutschland existiert die Fair Toys Initiative, nachhaltige Spielzeughersteller können sich anschliessen und sich so von den Fast Toys abheben. Das Ziel der Initiative ist es, ein Label zu schaffen. Es gibt immer mehr Hersteller, die auf nachhaltigere Materialien zurückgreifen. Eine Möglichkeit ist pflanzenbasierter Kunststoff (bin ich kein Fan von, aber besser als erdölbasiert), Kork, Holz, Baumwolle und vieles mehr.

Der Nachteil dieser Materialien ist oft, dass sie teurer in der Herstellung sind und auch in der Pflege etwas intensiver. Wem es aber wichtig ist, kann sich darauf konzentrieren, weniger Spielzeug zu haben, dafür hochwertiges, dass auch nach mehreren Jahren noch genutzt werden kann und mit den Interessen des Kindes mitwächst.

Du kannst Spielzeug auch Secondhand kaufen.

Dem Minimalismus zuliebe, kannst du auch weitestgehend auf Spielzeug verzichten und aus Kartonschachteln oder anderen vorhandenen Produkten Spielzeug basteln. Kinder brauchen oft weniger als wir denken und weniger Spielzeug bzw. Spielzeug, das auf verschiedene Arten verwendet werden kann, fördert die Kreativität.

-> Achtung: Altes Spielzeug Wenn du Spielzeug Secondhand kaufst, achte darauf, dass es keine Giftstoffe enthält. Das ist teilweise ohne Labor nicht zu bestimmen. Deshalb empfiehlt es sich kein Plastikspielzeug, das vor 1990 hergestellt wurde zu kaufen. Die kritischen Giftstoffe sind Kadmium, Chrom und Blei. Alle drei Stoffe sind besonders bedenklich, weil Kinder das Spielzeug in den Mund nehmen. Diese Stoffe sind heute verboten.

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

Was sagst du dazu?