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Terran

Ferien machen 5% der Treibhausgase aus. Das klingt nicht nach viel, aber von 8 Milliarden Menschen machen nur 1 Milliarde Ferien. Und viele Schweizer gehören da definitiv dazu. Hinzu kommt, dass Ferien im Ausland zu machen oder die Welt zu bereisen seit Jahrzehnten immer mehr zunimmt.

Statistisch gesehen, machen bei den Ferien die An- und Abreise den grössten Teil des Fussabdruckes aus. Als Beispiel Ferien auf Mallorca: 76% An- und Abreise 12% Unterkunft 7.5% Verpflegung 4.5% Aktivitäten

Der Flugverkehr macht laut Berechnungen 2% der CO2-Emissionen aus. Das sind trotzdem 650’000’000 (650 Millionen) Tonnen pro Jahr. Die Fluggesellschaften, Flughäfen, Anbieter und Hersteller von Flugservice-Leistungen haben sich verpflichtet die Netto-Kohlenstoff-Emissionen bis 2050, um die Hälfte zu reduzieren (gegenüber 2005).

Fakten zum Fliegen:

Eine Ferienreise von Zürich nach Nizza verursacht folgende CO2-Emissionen Flugzeug: 1110 kg Auto: 373 kg Reisebus: 247 kg Zug: 171 kg

Folgende Reihenfolge zeigt die Reisedauer von schnell zu langsam: Flugzeug Bus/Auto Zug – mehr als doppelt so lange wie mit dem Flugzeug

Folgende Reihenfolge zeigt den Preis vom günstigsten zum teuersten: Auto Flugzeug/Bus Zug – ungefähr 1/3 teurer als das Flugzeug Mit dem Zug hat man am längsten, es kostet am meisten, aber es ist was CO2-Emissionen angeht unschlagbar.

Die CO2 -Kompensation

Kompensation ist nicht die Lösung, es ist lediglich die Bereinigung unseres Gewissens. Wir kompensieren, um uns besser zu fühlen. Dabei ist die Lösung zu minimieren und Emissionen zu vermeiden. Die CO2-Kompensation ist Greenwashing, da sich das Unternehmen als nachhaltig darstellen kann. Aber wenn der Hauptgrund eines Unternehmens nicht nachhaltig ist, dann nützt jede Kompensation nichts. Und das ist bei jeder Fluggesellschaft der Fall. Das grösste Problem bei der CO2 -Kompensation der Flüge ist, dass die Unternehmen die Verantwortung abschieben. Sie ziehen ihre Köpfe aus der Schlinge und überlassen es uns Kunden, die Flüge zu kompensieren. Dabei sollte es das Unternehmen sein, dass diesen Schritt geht und nicht die Konsumenten.

Kreuzfahrtschiffe

Jetzt habe ich in diesem Beitrag auf dem Fliegen herumgehackt. Aber noch viel schlimmer sind Kreuzfahrtschiffe. 1. Der CO2-Ausstoss 2. Die Abfallberge Laut dem Klimarechner von Atmosfair verbraucht ein Kreuzfahrtschiff für 1 Person und 7 Tage Ferien 3300 kg CO2. Allerdings hat Myclimate die Zahl 1300 kg ausgerechnet. Der grosse Unterschied, hängt stark vom Alter des Schiffes und der Distanz ab. Nimmt man die Zahl von Atmosfair, ist ein Kreuzfahrtschiff sogar 3x schädlicher als ein Flug. Laut eigenen Aussagen von Kreuzfahrtschiffen sind die tägliche CO2-Emissinen pro Passagier 58.5 kg. Diese Zahlen gelten aber als zu niedrig und leider ist die Berechnung nicht besonders Transparent.

Fazit

Wer jetzt also nicht komplett auf Ferien verzichten möchte, kann sich einfach sagen, ich fliege nicht mehr. Es gibt einen Verein, der dies in der breiten Masse implementieren möchte und dafür haben sie sogar extra einen Begriff kreiert: «Terran»

Mir persönlich gefällt die Idee, nicht mehr zu fliegen und stattdessen slow traveling zu machen. Die Vorteile sind sicherlich, dass man kein Jetlag hat und dass man sich voll und ganz auf die Reise fokussieren kann. Die Reise wird ein Teil der Ferien und man merkt wie sich die Umgebung und die Kultur verändert. Nachteil, es ist oftmals teurer und es dauert länger. Wobei ja das länger dauern in meiner Sicht etwas Positives ist. Am wichtigsten ist es, sich bewusst zu sein, was es bedeutet zu fliegen und es wenn möglich zu verhindern. Wenn du Familie hast, zu der du fliegen musst, oder von der Arbeit aus viel unterwegs bist und diese Strecken nicht mit dem Zug machbar sind. Kannst du das Fliegen nicht verhindern. Dann ist es halt so. Sei dir einfach bewusst, dass das Fliegen einen der grössten Effekte auf die Umwelt hat, die wir als Privatpersonen beeinfluss können. Ohne Plastik und Auto zu leben, sich vegan zu ernähren und alles nur Secondhand zu kaufen verliert mit einem Überseeflug jede Wirkung.

* Ich versuche für all meine Blogeinträge genau zu recherchieren und habe meine Informationen aus verschiedenen Artikeln und Dokumentationen, die ich dann abgleiche und nachschlage. Manche Zahlen sind schwer zu erheben und andere sind bereits etwas älter, da es keine aktuellen Zahlen gibt. In meinen Beiträgen geht es darum, dir ein Bild zu verschaffen und dir Verhältnisse aufzuzeigen. Deshalb gehe ich den Kompromiss ein, dass vielleicht einige Zahlen nicht zu 100% der Realität entsprechen. Solltest du aber bei einer Aussage andere Informationen haben, bitte teile mir deine Fakten mit, ich möchte auf gar keinen Fall Fehlinformationen vorbereiten.

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